Meyenburg & Andersson: Escaping Reality

09/10/2010 — 17/10/2010

Meyenburg & Andersson, Escaping Reality, Installation, 2010

Meyenburg & Andersson, Escaping Reality, Installation, 2010

Meyenburg & Andersson, Escaping Reality, Installation, 2010

Meyenburg & Andersson, Escaping Reality, Installation, 2010

Meyenburg & Andersson, Escaping Reality, Installation, 2010

Rauminstallation von Martina von Meyenburg mit einer Klanginstallation von Martin Andersson

Erstmals präsentiert die bildende Künstlerin Martina von Meyenburg (*1975), Absolventin des Central Saint Martins College of Art and Design, London, ihre großformatige Rauminstallation „Escaping Reality“ in den Hallen der Berliner Malzfabrik. In Zusammenarbeit mit dem Zürcher Filmregisseur und Musiker Martin Andersson schafft Martina von Meyenburg einen mythisch anmutenden Ort der „Wirklichkeitsflucht“. Den Ausgangspunkt bildet dabei der Wald als archetypische Traumwelt aus Märchen und Mythen, als Sehnsuchts- und Zufluchtsort.

Entstanden sind vier großformatige Paravents – jeweils über zwei Meter hohe, zwei- bis dreiblättrige Trennwände aus verschiedenen Materialien – die ein Format bilden, um neue Sichtweisen auf den „Mythos Wald“ zu transportieren. Mit seinen filigranen Formen steht jedes Objekt für einen Aspekt in der Erfahrung des Waldes, wobei die Schatten werfenden Wände Trennungs- und Verbindungselemente zugleich sind. Das Spiel mit Silhouette, Verformung, Reflektion, Licht und Schatten, Enthüllung und Verborgenem lässt den Wald als abstrakten Raum wirken, der zugleich vertraut und fremd, behaglich und unheimlich wirkt.

Martin Anderssons Klanginstallation schafft dazu die akustischen „Waldkulisse“ – Wind scheint durch die Bäume zu streichen, Tiergeräusche mischen sich mit sphärischen Klängen. Genau wie von Meyenburg die Aufmerksamkeit auf das Verborgene, die Räume zwischen den Dingen lenkt – „zwischen Bäumen“, „zwischen Räumen“ – wird die scheinbare Natürlichkeit der Tonkulisse durch eine subtile Irritation obgleich der Fremdartigkeit der rein künstlich erzeugten Geräusche gebrochen. Der Betrachter betritt bei „Escaping Reality“ eine Zwischenwelt, in der Vertrautes und Fremdartiges, Enthülltes und Verborgenes aufeinandertreffen und eine Gratwanderung zwischen „heimlicher“ und „unheimlicher“ Erfahrungswelt des Waldes erlebt werden kann – zwischen schönem Schein und obskurer Tiefe. Martina von Meyenburg lebt und arbeitet in Zürich und nahm an diversen internationalen Einzel- und Gruppenausstellungen teil.