dissident desire. Chapter 0: Introducing Daydreams of Precarious Bodies

05/07/2013 — 07/12/2013

dissident desire Chapter 0: Introducing daydreams of precarious bodies, 2013. Photo: Mariela Apollonio

dissident desire Chapter 0: Introducing daydreams of precarious bodies, 2013. Photo: Mariela Apollonio

dissident desire Chapter 0: Introducing daydreams of precarious bodies, 2013. Photo: Mariela Apollonio

Missy Magazine, cover, 03/13.

© Stefanie Rau

Ein Kunst- und Forschungsprojekt von Suza Husse und Lorenzo Sandoval

Seit 5 Juli 2013

Archivaktivierungen mit Archive Books, ff, GenderArtNet, Missy Magazine, Rehearsing Collectivity (Elena Basteri, Emanuele Guidi, Elisa Ricci),

Archiv und Aktivierungen

Die Grundlage von dissident desire ist ein editierbares Archiv, das in Zusammenarbeit mit GenderArtNet und lokalen wie internationalen Produzent*innen, Denker*innen und Initiativen mit einem Schwerpunkt auf Wissens- und Praxisformen aus den Bereichen feministischer, queerer und transgender Bewegungen und Postkolonialismus erarbeitet und präsentiert wird. Das dissident desire Archiv ist ein Instrument zur Untersuchung der fortlaufenden Prekarisierung durch wirtschaftliche, politische, diskursive und soziale Infrastrukturen und ist gleichzeitig der Erforschung von Sehnsüchten nach und Manifestationen von alternativen sozialen und politischen Körpern gewidmet.

Als öffentliches Archiv, Arbeitsplatz und Programmreihe, wandelt dissident desire die Infrastruktur des Kunstraums District in einen Raum für dezentralisierte Wissensproduktion, für Unterwanderung und Ansteckung, für Wagnis und Kritik um. Die Inhalte des Archivs versammeln Beiträge von den Projektteilnehmer*innen, Eingänge aus einer öffentliche Ausschreibung und Ergänzungen, die aus der fortlaufenden Einladung an Besucher*innen und Beitragende hervorgehen, das Archiv durch eine Reihe von Präsentationen, Diskussionen, Screenings und Performances zu aktivieren:

 

1. ARCHIV AKTIVIERUNG

29. Juni, 20 h

María Ptqk and Nicolas Malevé / GenderArtNet

 

2. ARCHIV AKTIVIERUNG

12. Juli, 20 h

Elena Basteri, Emanuele Guidi und Elisa Ricci // Rehearsing Collectivity

 

3. ARCHIV AKTIVIERUNG

30. Juli, 20 h

Archive Books

Am 30. Juli ist der Verlag Archive Books eingeladen, die dritte Aktivierung des Archives zu verwirklichen. Archive Books hat seinen Schwerpunkt in der Veröffentlichung experimenteller Bücher, die sich mit Kunst und Theorie auseinandersetzen, und besitzt eine kleine Bibliothek bestehend aus Büchern, Magazinen, Broschüren und Filmen über Kunst, Aktivismus und Feminismus. Für die Zusammenarbeit mit dissident desirewerden solche Materialien aus dieser Sammlung vorgestellt, die über die Rolle des Publizierens innerhalb feministischer Bewegungen Aufschluss geben. Anhand einschlägiger Beispiele aus verschiedenen Regionen der Welt, von den frühen 70er Jahren bis in die Gegenwart, soll die historische Beziehung zwischen dem Publizieren und feministischem Aktivismus ausgelotet werden.

SNACK HABOTA ist ein soziales Performanceprojekt von Are You Meaning Company (Ayumi Minemura) und Ayaka Okutsu. Es handelt sich um eine japanische Snack Bar im Stil der 60er Jahre, ein Treffpunkt für Versager*innen, wo sie über ihre Probleme, Hoffnungen und Träume sprechen können … die Snackbar- „Mutti“ wird zuhören und alles Trübsal heilen. Alle sind herzlich eingeladen!

4. ARCHIV AKTIVIERUNG

8. August, 20 h

f f Künstlerinnenkollektiv

 

5. ARCHIV AKTIVIERUNG

29. August, 20 h

Missy Magazine 

Die Ausstellung Warp and Woof – it’s a matter of storytelling verknüpft die Werke von fünf Künstlerinnen (Lerato Ahadi, Dieuwke Boersma, Adi Liraz, Natalia Irina Roman und Moran Sanderovich), die sich mit der Beziehung zwischen Körperpolitiken und Kulturen des Erzählens auseinandersetzen. Ausgehend von der Beschäftigung mit den normativen wie unsichtbaren Texturen, Mustern und Anordnungen in verschiedenen Alltagsumgebungen, sind Installationen, Performances und Videos entstanden, die alternative Erzählweisen vorschlagen und Räume für radikale Intimität und Abweichung öffnen. Zur Eröffnung der Ausstellung zeigt Moran Sanderovich mit ihrer Performance Insight Skin die Fantasie eines fließenden, unbegrenzten Körpers als Grundlage für die Subversion des Begehrens und die Entstehung neuer Mythologien.

Der Beitrag des Missy Magazines zu dissident desire steht im Zeichen des Releases der neuen Ausgabe, die sich dem Thema »Scheitern« widmet. Missy-Redakteurin Katrin Gottschalk spricht über ihre Recherchen zur fast vergessenen Frauenbewegung der DDR und deren Archive, die zu verschwinden drohen. Missy-Mitherausgeberin Sonja Eismann hat sich ihrerseits für eine Sound & Video Lecture in die Archive der bald fünf Jahre alten Zeitschrift begeben und kontextualisiert anhand von Musikclipbeispielen inhaltliche Auseinandersetzungen mit (pop)feministischer Zeitgeschichtsschreibung. Darüber hinaus wird – erstmalig in Berlin – der Film WE WON’T EAT YOUR HATE LIKE LOVE (A/D 2013, 18 Min.) von Juliana Lindenhofer, Veronika Mayer, Nina Prader und Isabel Rodriguez gescreent, der anhand der Erfahrungen weiblicher DJs und VJs die fortwährenden Dominanzstrukturen im Bereich elektronischer Musik hinterfragt. Zum Abschluss legt die seit 2005 in Berlin lebende dänische DJ That Fucking Sara ihre bouncende Mischung aus HipHop, Disco, Old School Electro, Soul, Funk, Grime und Italo Tunes auf.

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