Act IV: French Kisses – On Tips Of Tongues, and Feeling as Taste

17/09/2015 — 20/09/2015

French Kisses: On Tips of Tongues and Feeling as Taste, 2015, Photo: Felicia von Zweigbergk

On Tips of Tongues, and Feeling as Taste (Performance by Fred Hystére and Olive Michel), District Kabinett, Photo: Maria Guggenbichler

On Tips of Tongues, and Feeling as Taste (Performance by Fred Hystére and Olive Michel), District Kabinett, Photo: Maria Guggenbichler

French Kisses: On Tips of Tongues, and Feeling as Taste (seminar with Hannah Black), District Lichthof, Photo: Maria Guggenbichler

Curatorial Practices. Fields and Techniques, Act IV (Queering TASTE)

Amal Alhaag, Maria Guggenbichler

Mit Hannah Black, Olive Michel &Fred Hystère/Anna Frei, Girls Like Us, Max Göran, Annette Knol, Andreea Pavel/D.R.E.E.A, Lorenzo Sandoval

PROGRAMM

French Kisses – On Tips of Tongues, and Feeling as Taste 
Alle Veranstaltungen in englischer Sprache
people@sideroom.org

Donnerstag, 17. September 2015

Touching Tones with Tender Buttons**

Eine berührende Sound-Lecture von Olive Michel & Fred Hystère/Anna Frei.

Sind wir es, die die Klänge berühren oder berühren sie uns? Eine kollektives Hören mit Schwarzlicht und nicht-newtonschen Fluida. Durch die Alpträume der Reduktion, die Träume von queerer Verführung, das In-Verbindung-Bleiben und Loslassen. Von klingenden Körpern, Sprachen der Wonne und sich verflüssigenden Formen der Repräsentation. Hören als Möglichkeit, Distanz zu berühren und Distanz als Möglichkeit, ganz nah hinzu hören.

 

Freitag, 18. September 2015

Kissing B2B DJ set, GIRLS LIKE US magazine launch event, “BODY” issue feat. Many DJs and projections by Annette Knol

Für ein B2B (Back to Back) DJ Set legen zwei oder mehrere DJs zusammen auf. Die DJs legen nacheinander auf, manchmal Lied für Lied. Dabei ergänzen die DJs sich gegenseitig; es ist eine Form des kollektiven und dialogischen Mischens. Für French Kisses laden wir alle ein, Lieder vom Küssen zu spielen – Lieder, die Küsse sind und Küsse, die Lieder sind, Lieder zu denen man küssen kann und Lieder, die uns zum Küssen bringen.

GIRLS LIKE US

Das queere, feministische Kunstmagazin GIRLS LIKE US wird mit uns die Herausgabe ihrer neuesten Ausgabe feiern. Das Thema der Ausgabe ist der Körper und beinhaltet unter anderem Beiträge von K8 Hardy, Babette Mangolte, Hannah Black, Jessy Darling and Marianne Wex. Annette Knol, die in New York lebende Künstlerin und Berühmtheit von Berlins fantastischstem Kotti-Shop, hat ebenfalls einen Beitrag zum Magazin gemacht und wird Materialien aus ihrem laufenden Forschungsprojekt Lesbian Hands zeigen.

 

Samstag, 19. September 2015

Reading Room with Hannah Black**

Intimes Nachmittagsseminar und Gespräch mit der Autorin und Künstlerin Hannah Black. Für diesen Reading Room wird Hannah Black Gedanken beitragen, die Ausgangspunkte für ein Gespräch bieten, das Intimität, Geschmack und Theorien in der Tradition von Black Feminism und Kommunismus zusammenwebt.

Giving and Receiving with Andreea Pavel/D.R.E.E.A.**

Eine spezielle frühabendliche Hörveranstaltung, die uns durch Pavels Welt der Anekdoten, Gedanken und musikalischen Notizen über das Nachtleben führen wird. Für Speisen und Getränke ist gesorgt.

 

Sonntag, 20. September 2015

The Institute for Endotic Research facilitated by Lorenzo Sandoval**

Während dieses Events gibt Lorenzo Sandoval uns einen Einblick in die Aktivitäten des Institute for Endotic Research (TIER). TIER sucht nach dem Unmerklichen des Alltags, nach den sichtbaren, aber versteckten Details des Raums und Körpergesten um uns herum. Es rettet das Staunen von den vergessenen Offensichtlichkeiten, und hilft ihm aus seiner Gefangenschaft im Normalen.

Ohne Pointe, holding hands if you want to.**

Ein sonntäglicher Spaziergang bei Sonnenuntergang über das Tempelhofer Feld mit Max Göran. Für Bier ist gesorgt. (Und ich dachte, es wäre nett, einen Drachen steigen zu lassen, weil ich das, aus welchen Gründen auch immer, noch nie gemacht habe.)

 

ABOUT

Mit French Kisses – On Tips of Tongues, and Feeling as Taste initiieren die Kuratorin Amal Alhaag und die Künstlerin Maria Guggenbichler eine vier Tage währende Reihe von Begegnungen, die ein Verständnis von Geschmack zu entwickeln sucht, das nicht von sozialer Abgrenzung, Getrenntsein oder Distanz ausgeht, sondern stattdessen vom Schmecken als Kontakt, als Berühren, berührt Werden und berührt Sein. Während die Workshops, DJ-Sessions, Gespräche, Performances und Treffen an verschiedenen Orten Berlins stattfinden, materialisiert sich French Kisses: On Tips of Tongues, and Feeling as Taste bei District zudem als offenes Archiv verschiedener Stimulanzen und Referenzen.

Amal Alhaag und Maria Guggenbichler organisieren Gespräche und Veranstaltungen für, mit und zu intersektional feministischen, queeren und anti-kolonialen Diskursen und Praxen. Ihre Zusammenarbeit hat seit 2014 die Gestalt eines unabhängigen Raumes, genannt „Side Room“, mit dem sie Formen des radikalen Zusammenseins und der Empathie erproben.

Der Side Room ist ein Hinterzimmer der Bar und Brauerei Butcher’s Tears, die Freund*innen von Amal und Maria in Amsterdam betreiben. Er ist ein Raum für freundschaftliche und sich fortsetzende Gespräche und Kollaborationen; er ist ein Ort, um sich zu treffen, zuzuhören, zu lernen, zu experimentieren, gemeinsam zu schlendern, zu schlenkern; ein Raum für Zweifel, Kritik, Denkereien und Tuereien. Wesentlich für die gemeinsamen Beschäftigungen im Side Room ist die Auffassung, dass Kunst und Kultur persönliche, soziale, kulturelle, repräsentative und politische Themen analysieren, reflektieren und in diese intervenieren können.

Aktivitäten und Formate im Side Room reichen von Lesegruppen, Workshops, über Consciousness-raising Groups, Parties und Filmvorführungen hin zu Quatsch und absurden Ritualen. Allen diesen Veranstaltungen ist der Versuch gemein, Formen des radikalen Zusammenseins und der Empathie untersuchen und erfahrbar machen zu wollen. Dabei zielen die Veranstaltungen auf eine kritische Wissensproduktion und das wilde, wuchernde Teilen, Anwenden und (Re-)Mixen dieses Wissens.

BIO

Max Göran ist Künstler, lebt zur Zeit in Berlin und hat eine Fernbeziehung mit der ihm seelenverwandten Josefin Arnell (Amsterdam): die andere Hälfte von HellFun: ein Duo, das Sinnstiftung und Freundschaft praktiziert. (“Besser mutig und erbärmlich, als in Scham zu ertrinken.”)

Fred Hystère/Anna Frei lebt und arbeitet in Zürich. Sie arbeitet in kollaborativen Kunst- und Musikprojekten, als freischaffende  Grafikdesignerin und sie entwickelt Konzepte für Publikationen und Edtionen (Edition Fink, Les Complices*, OOR Editions…). Zudem gibt sie wöchentliche Risographenworkshops, organisiert und kuratiert experimentelle und diskursive Audioformate und ist passionierte Vinylforscherin und DJ. In 2014 war sie Mitbegründerin von OOR (One’s Own Room), ein Laden für Schallplatten und Kunstbücher sowie Raum für Musik und Kontext für musikbezogene Produktionen, der in Zürich von einem Kollektiv geleitet wird. Die OOR Saloon Series möchte kollektive und diskursive Räume schaffen für die Verhandlung von zeitgenössischer, emanzipatorischer Kunst, die sich auf Sound bezieht.

Olive Michel lebt und liebt in Marseille und beteiligt sich an verschiedenen Schreib- und Performancepraktiken, die sich mit Passing, dem Passing von Namen, mit Namensgebung, Intimität und der Politik der Auflösung beschäftigen.

Hannah Black ist Künstlerin und Autorin aus London und lebt zur Zeit in Berlin. Ihre Arbeiten beziehen sich auf autobiografische Fragmente, Popmusik und die Theorien in der Tradition von Black Feminism und Kommunismus zusammenwebt.

Lorenzo Sandoval lebt und arbeitet in Berlin. Seine Arbeit bewegt sich im Raum zwischen Kunst, Kuration, Architektur, Schreiben und Publizieren.
Sandoval kombiniert Instrumente aus diesen verschiedenen Feldern, um Plattformen für Begegnung und diskursive Orte zu schaffen, die als Idee der räumlichen Erzählkunst funktionieren.

Andreea Pavel alias D.R.E.E.A ist unabhängige Autorin, Organisatorin, DJ und lebt in Berlin. Pavel spielt Musik, schreibt und organisiert Veranstaltungen, die im Schnittfeld von Gegenkultur, globalem Klang und Mode liegen.

PROJEKT

Das Projekt French Kisses geht aus dem Open Call Queering TASTE: The art of failure is not hard to master / though it may look like a disaster hervor und bildet Akt IV der District-Reihe Curatorial Practices: Fields and Techniques. war ein Aufruf zu zwei Projektbeiträgen, die sich mit der Dreiecksbeziehung von Kunst, Bildung und Forschung auseinandersetzen. Der Fokus lag dabei auf künstlerischen Arbeitsweisen, die kollaborative Szenarien für die Verschiebungen dominanter Zugehörigkeitsordnungen produktiv machen. Die von der Dichterin Elizabeth Bishop beschriebene Art of Losing (Kunst des Verlierens) bot dabei einen offenen Referenzrahmen für ein Lernen, das sich aus dem undisziplinierten ‚Verlorengehen’ abseits der etablierten Pfade und Horte des ‚korrekten’ Wissens speist und nach solcherart Delokalisierungen und Vorschlägen der künstlerischen Wissensproduktion jenseits institutioneller Infrastrukturen sucht.

Curatorial Practices: Fields and Techniques ist eine Projekt-Reihe von District Berlin zu aktuellen Tendenzen, Fragestellungen und Methoden des Kuratorischen. Durch die Verbindung von kuratorischen Gesten in Form sogenannter Acts und spezifischen Workshopformaten schafft die Reihe Ausgangspunkte für die Reflektion und Neubetrachtung kuratorischer Praktiken, Versuche und Haltungen vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen. Ausgehend von der Frage nach zeitgemäßen Formen kuratorischer Praxis geht es darum, gegenwärtige Methoden künstlerischer und kultureller Arbeit sichtbar zu machen und zu fördern, die alternativ zu etablierten Politiken und Verfahren erweiterte, spekulative, experimentelle, situierte, engagierte und kritische Sichtweisen verfolgen. Ziel der 2014 von den Kuratorinnen Susa Husse und Michaela Richter gegründeten Reihe Curatorial Practices ist darüber hinaus die solidarische Verknüpfung von Kulturproduzent*innen unterschiedlicher Herkunft und über Disziplinen hinweg.

Unterstützt von Berlin Art Week, Kreuzberg Pavillon, Mesami GmbH., U-Ton und Mondriaan Fund.

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